Barry Jordan, Chorleiter

Barry Jordan, Leiter des Magdeburger Domchores, wurde 1957 in Port Elizabeth, Südafrika, geboren. Er studierte zunächst in Kapstadt, wo er 1979 sein Studium mit dem akademischen Grad Bachelor of Music abschloss. Einflussreiche Lehrer in dieser Zeit waren unter anderem Peter Klatzow (Komposition und Klavier), Shirley Gie und Barry Smith (Orgel), des weiteren Komponist Arnold van Wyk und Theoretiker James May. Eine Gastprofessur der grossartigen Organistin Gillian Weir ermöglichte es ihm, bei ihr eine Weile zu arbeiten. Ab 1977 war er 2. Organist an der anglikanischen Kathedrale der Stadt.

Es folgten 4 Jahre Ersatzwehrdienst in Pretoria als Klarinettist in der Kapelle der Südafrikanischen Polizei. In diesen Jahren komponierte er viel (und gewann 1982 das SAMRO Overseas Scholarship für Composition, ein als Preisausschreibung vergebenes Stipendium zum weiterführenden Studium im Ausland), war Mitbegründer und Leiter des Ensembles für Neue Musik Obelisk, spielte die Orgel in verschiedenen Kirchen der Stadt, und arbeitete weiter am Klavier bei Lily Stroux. Ein besonderes Erlebnis war ein Kompositionsseminar bei Morton Feldman. Er war auch Mitglied des semiprofessionellen Kammerchores des SABC in Johannesburg.

Im Jahre 1984 kehrte Barry Jordan zurück nach Kapstadt, wo er an einem Mädchengymnasium als Musiklehrer und Chordirektor tätig war, sowie erneut als 2. Organist der Kathedrale. Gleichzeitig arbeitete er unter Peter Klatzow an seinem Kompositions-Portfolio für seinen Master of Musik, welches ihm Ende 1985 mit Auszeichnung verliehen wurde, und unter Shirley Gie an der Orgel. Für das Orchesterwerk Last Things gewann er den Peter-Klatzow-Preis und ein weiteres Stipendium der Universität Kapstadt.

Ab 1986 studierte er in Wien Komposition (Klasse Francis Burt) und Orgel (Klasse Martin Haselböck). Er verlegte sein Studienort 1987 nach Lübeck, wo er weiterhin bei Prof. Martin Haselböck arbeiten konnte. Hier schloß er 1989 sein Konzertexamen  (Orgel) mit Auszeichnung und 1994  sein Kirchenmusikstudium ab. Während seines Studiums in Lübeck war er in Kiel tätig, zunächst als 2. Organist neben Prof Hans Gebhard an der Hauptkirche St Nikolai, später als Kantor der Osterkiche in Kiel-Wik, wo er für seine Arbeit mit der Osterkantorei und insbesondere mit dem Kammerchor „Palestrina Ensemble“ Anerkennung verdiente.

Seit 1994 ist Barry Jordan Domkantor und -organist in Magdeburg. In Zeiten des gesellschaftlichen Wandels ist er stets bemüht gewesen, mit dem Domchor innovative Wege zu gehen, um für diesen geschichtsträchtigen Chor eine sichere Zukunft zu strukturieren. Er bemühte sich sehr um eine Professionalisierung der Arbeit mit Kindern und um eine Verbesserung der Infrastruktur und Organisation des Chores. Einige Jahre lang leitete er auch das Vokalensemble „Querstand“, bis dieses besetzungsbedingt sich auflösen musste. Mit dem Domchor unternahm er Reisen im Inland und ins Ausland (England, Italien, Österreich, Frankreich) und besorgte seltene Magdeburger Aufführungen von bedeutenden Werken wie Elgars „The Dream of Gerontius“, Poulencs „Stabat Mater“, Strawinskis „Psalmensinfonie“ oder Händels „Samson“, neben der klassischen Werken Bachs, Mozarts, Haydns et alii. Ein Schwerpunkt ist und bleibt die a capella Literatur. In diesem Jahr wird Edward Elgars „The Apostles“ folgen.

Barry Jordan ist als konzertierender Organist im In- und Ausland gefragt und leitete 2003 bis 2006 eine Orgelklasse an der Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ in Leipzig. 2004 wurde er mit dem Titel „Kirchenmusikdirektor geehrt.

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