Die Junge Kantorei als Teil der 25. Magdeburger Telemann Festtage und Dom-Remter als Konzertort für Telemanns Donnerode

  1. Magdeburger Telemann-Festtage 2020

Bereits zur Tradition geworden sind die Gottesdienste mit Musik innerhalb der Telemann-Festtage. Am Sonntag, den 15.3., 10 Uhr, erklingt Telemanns Kirchenmusik zum Sonntag Oculi „Sie ist gefallen, Babylon, die Große“ TVWV 1:1337.

Die Junge Kantorei des Magdeburger Domchores singt begleitet vom Ensemble KONbarock. Die musikalische Leitung liegt in den Händen von Domchorleiter Barry Jordan. Die Predigt hält Domprediger Jörg Uhle-Wettler. Der Gottesdienst wird von MDR Kultur übertragen.

 

Späte Kirchenmusiken im Remter

Der Remter im Magdeburger Dom ist auch 2020 wieder Konzertort der Magdeburger Telemann-Festtage. In der Jubiläumsausgabe der Festtage werden ca. 500 Künstler aus mehr als 25 Ländern erwartet, darunter so exzellente Interpretinnen und Interpreten wie Gerlinde Sämann (Sopran), Klaus Mertens und Peter Kooij (Bariton), Dorothee Oberlinger (Blockflöte), Dmitry Sinkovsky (Violine, Countertenor), Hille Perl (Viola da gamba), Jean Rondeau (Cembalo), Dirigenten wie Reinhard Goebel und Hermann Max sowie renommierte Klangkörper wie die Akademie für Alte Musik Berlin, die Kölner Akademie, die Rheinische Kantorei und – erstmals in Magdeburg – die Ensembles „Amarillis“ (Frankreich) „Les Passions de L’Ame“ (Schweiz), „Salomon’s Knot“ (Großbritannien) und „Tempesta di Mare“ (USA). Insgesamt werden 27 Konzerte und szenische Darbietungen im Hauptprogramm und mehr als 30 Veranstaltungen im Rahmenprogramm zu erleben sein.

Späte Kirchenmusiken stehen auf dem Programm des Konzerts am Sonntag, 15.3., 19.30 Uhr, im Remter. Es musizieren das englische Vokalensemble „Solomon’s Knot“, begleitet von „Les Passions de l’Ame“ aus der Schweiz.

Zweifellos gehört die Donner-Ode zu den bekanntesten Vokalwerken Telemanns. Bevor sie die Konzertsäle der Zeit eroberte, erklangen ihre beiden Teile 1756 und 1760 separat als reguläre Kirchenmusiken in Hamburger Gottesdiensten. In Magdeburg werden sie nun erstmalig wieder als eigenständige Werke aufgeführt. Die Annahme, der erste Teil sei für den Bußgottesdienst wegen des Lissaboner Erdbebens von 1755 geschrieben worden, ist heute widerlegt.
Mit der großbesetzten Kantate zum Michaelisfest „Dich rühmen die Welten“ steht ein weiteres Spätwerk Telemanns auf dem Programm. Erstmalig wird eine der wenigen überlieferten Predigereinführungsmusiken Telemanns zu hören sein.
„Solomon’s Knot“ und „Les Passions de l’Ame“ geben ihr Debüt bei den Magdeburger Telemann-Festtagen.
Das Vokalensemble „Solomon‘s Knot“ wurde 2008 in London gegründet und wird von James Halliday und Jonathan Sells geleitet. Die Sängerinnen und Sänger treten in der Regel ohne Dirigenten und Notenmaterial auf. Der Schwerpunkt liegt auf der Musik vor 1800. Das Ensemble, das eine Zusammenarbeit mit Regisseuren, Choreografen, Klang- und Lichtdesignern, Künstlern und anderen Ensembles auszeichnet, gastierte bei renommierten Festivals wie dem Bachfest Leipzig, dem Aldeburgh Festival, dem Newbury Spring Festival sowie dem London Handel Festival. Seine erste Opernproduktion „l’Ospedale“ (Anonymous, ca. 1650) ist jüngst auf DVD erschienen.

Das Schweizer Barockensemble „Les Passions de l‘Ame“, 2008 in Bern gegründet, war u.a. bei den Händel-Festspielen Halle, beim Valletta International Baroque Festival auf Malta, beim Musikfest Stuttgart, beim Concentus Moraviae, den Schwetzinger Festspielen sowie in Konzerten mit Kristian Bezuidenhout, Hana Blažíková, Simone Kermes, Nuria Rial, Carolyn Sampson, Dorothee Oberlinger und Hans-Christoph Rademann zu erleben. Die Ensemblemitglieder sind international tätige Spezialisten für Alte Musik und arbeiten sowohl als Solisten, als Kammermusiker, als Orchestermusiker wie auch als Dozenten. Regelmäßige Rundfunkübertragungen von Konzerten in ganz Europa, CD-Einspielungen mit Preisen wie dem Diapason d’or und dem Supersonic Award runden das Profil des Ensembles ab.